Die Geschichte des Forsthauses

Die historische Kapelle

Die Kapelle gilt als das historisch wertvollste Gebäude im Ensemble des Forsthauses Willrode. Nach derzeitigen Erkenntnissen stammt der Sakralbau mit der ungewöhnlichen Gestalt aus dem späten Mittelalter und wurde im Jahr 1495 geweiht. Gestiftet wurde sie vom damaligen Eigentümer des Gutes Freydank von Willrode und seiner Ehefrau Katharina Schwab.

Die Kapelle war 2007 das erste Gebäude, dessen Grundsanierung in Willrode erfolgreich beendet werden konnte. Sie wird heute für Gottesdienste, Lesungen und andere Veranstaltungen genutzt. Im Obergeschoss ist seit 2017 ein kleines forst- und jagdhistorisches Museum eingerichtet, das interessante Einblicke in die Geschichte Willrodes vermittelt.

Willrode schaut auf eine lange Tradition zurück.

1204 wurde das befestigte Gut im Besitz der Grafen von Gleichen erstmals urkundlich erwähnt und wechselt in den folgenden Jahrhunderten mehrfach den Besitzer. Zweimal verwüsten Kriegszüge das wehrhafte Willrode. Der heute noch prägende Charakter einer Wasserburg bildet sich im Spätmittelalter mit der Wende zur Renaissance heraus. Seit 1573 dient Willrode dann als Sitz der städtischen Forstaufseher und wird im Barock als repräsentativer Jagdsitz ausgebaut.

Heute befindet sich die gesamte Anlage im Eigentum der Thüringer Landesforstanstalt und wurde von Beginn der 90er Jahre bis zum Einzug des Forstamtes 2009 umfangreich saniert. So kehrte das historische Forsthaus in das Leben der Landeshauptstadt Erfurt zurück.

Das historische Forsthaus

Die Fassade des Forsthauses zeugt von den letzten großen Umbauphasen des Barock, als das Forstgut gegen Ende des 18. Jahrhunderts als Jagdschloss des Mainzer Statthalters in Erfurt ausgebaut wurde. Im Inneren spiegelt sich diese Epoche im restaurierten Jagdsaal mit seiner umlaufenden Gemäldetapete wider, die die Geschichte einer barocken Parforcejagd erzählt.

Neben dem Jagdsaal beherbergt das Gebäude heute den Dienstsitz des Forstamtes Erfurt-Willrode mit allen technischen Einrichtungen wie Wildkammer, Büroräumen, einer vermieteten Wächterwohnung und ist mit dem Backhaus verbunden.

Das Backhaus

Der Giebel des Backhauses, das westlich an das Haupthaus anschließt, zeigt die Firsthöhe vor der barocken Aufstockung des Forsthauses an. Im Inneren befindet sich ein voll funktionstüchtiger altdeutscher Backofen mit allem Zubehör und einer kleinen angeschlossenen Küche. Der Ofen wurde nach alten Vorbildern wieder aufgebaut.

Mit Holz beheizt ist das Backhaus und sein Team von Enthusiasten die warme Seele des Forsthauses und der offenen Forsthaussonntage mit regelmäßigem Schau-Backen und regionaler Versorgung. In letzter Zeit werden wir dabei von einem erfahrenen Bäckermeister im Ruhestand unterstützt. Mit seiner Kompetenz gelingt unser Forsthaus-Brot. Dank Arnold können unsere Gäste nun an jedem Forsthaussonntag meisterliches Holzofenbrot kaufen.